Dienstag, 31. Oktober 2017

Die Zickzacks

Wenn der Zack im Zickzack geht,
Sieht der Zick ihn an und fleht:
„Ach geh doch nicht so zackig, Zack,
Dir wirbelt’s hinten hoch den Frack,
Dass man dein nacktes Ärschlein sieht
Und jeder sein Gesicht verzieht!“

„Ach hör doch auf zu zicken, Zick!“,
Ruft der Zack ihm da zurück.
Und zack – sieh da, der Zick sieht’s ein:
„So verkehrt kann das nicht sein…
Ich lass ihn weiter Zickzack gehn
Und werd mich, bis er weg ist, drehn.“
Die Zickzacks © Lukas Schaub 2015

© Lukas Schaub 2017

Trüb & klar

Wie wird es wohl geschafft,
Dass man naturtrübem Apfelsaft
Nicht nur fruchtigen Geschmack,
Sondern auch manchen Schabernack
Zu verdanken hat?

Man gibt ein klares Getränk dazu;
Wodka heißt es und im Nu
Steigt die Stimmung immer weiter,
Hat man doch jetzt den Wegbereiter

Für die heitre Tat.
Trüb & klar © Lukas Schaub 2015

© Lukas Schaub 2014/2017

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Flashback

Verstummt sind aller Munde,
Es droht das Rot des Schlächters.
Ein Ende des Gelächters
Gebot die Not der Stunde.

© Lukas Schaub 2017

Wir haben große Angst,
Es fällt herab das Beil.
Du flehtest und verklangst
Mit deinem Seelenheil.
Flashback © Lukas Schaub 2017

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Reflexives Schreiben

Brief an mich selbst von 2014



Bleib dir treu, denn wenn du nur drauf schaust,
Was dich erwarten könnte, wird’s dir blühen.
Bleib des Lebens weiter froh, denn wenn du drauf vertraust,
Was es dir bringen wird, musst du dich nicht mühen.

Bleib so losgelöst vom Stress, dass er dich nie ereilt.
Noch besser kann so ein Zustand sein, wird er nach Möglichkeit geteilt.
Bleib so frei und unbeirrt, dass du kreieren kannst.
Noch schöner wird dein Leben sein, wenn du die Zwänge verbannst.

Dieser Schrieb, so ich ihn schreib,
Sei Antrieb, der dir erhalten bleib‘!

Auch wenn dieses Gedicht vielleicht wenig zielführend erscheinen mag, so ist es immerhin ein weiteres Kunstwerk in der Sammlung, die das Leben bildet. Mit sich selbst zufrieden zu sein ist ein großer und wichtiger Schritt, um alles, was noch auf dich zukommt, bewusster aufzunehmen und besser in eine Richtung zu lenken, die der richtigen im besten Fall entspricht, aber auch gerne abweichen kann, da sich so vieles noch ändern kann und vermutlich wird.
Reflexives Schreiben © Lukas Schaub 2014

Bonus:
© Lukas Schaub 2014/2017

Dienstag, 24. Oktober 2017

Ort des Nichtgeschehens



1 © Lukas Schaub 2016


2 © Lukas Schaub 2017

3 © Lukas Schaub 2017

4 © Lukas Schaub 2017

5 © Lukas Schaub 2017

6 © Lukas Schaub 2017

7 © Lukas Schaub 2017

8 © Lukas Schaub 2017

9 © Lukas Schaub 2017

10 © Lukas Schaub 2017

Ein Spaziergang durch die Stadt.
Licht weg, Scheiben matt.
Die Wände strahlen Wärme ab.
Mein Bier wird langsam knapp.

Nicht mehr gehen will ich jetzt.
Hand taub, Fuß verletzt.
Ich weiß nicht, wo mein Auto steht.
Ich weiß, wohin es geht.

In dem Viertel war ich oft.
Gerne unverhofft.
Statt Email lieber Flaschenpost.
Dem Fortschritt wird getrotzt.

Nur Begegnungen sind echt.
Handschlag, nicht Gefecht.
Wir legen noch auf Ruhe Wert.
Im Stillen wird verkehrt.

Unverkennbar ist die Saat.
Wesen, Eigenart.
Aus der erwächst ein hohes Gras.
Wir Menschen sind das Maß.

Alle machen hier nicht viel.
Leben, nur ein Spiel?
Die Unmengen, die ich hier schrieb.
Der Tod, den ich vertrieb.

Nicht der Abschied fällt mir schwer.
Ist schon lange her.
Ich weiß, dass ihr mich nicht vergesst.
Ihr seid nie mehr gestresst.

Doch der Rest der Welt bricht ein.
Niemand ist allein.
Ihr seid durch euer Glück geeilt.
Ihr habt dort nie verweilt.

Meinen Feinden sei ein Gruß.
Köpfe voller Ruß.
Der Untergang ist eure Schuld.
Ein leistungsstarker Kult.

Und ich träume meine Stadt.
Licht an, Scheiben glatt.
Ein Freund nimmt mir die Arbeit ab.
Die Zeit wird niemals knapp.
Ort des Nichtgeschehens © Lukas Schaub 2017

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Jammertal

© Lukas Schaub 2011
© Lukas Schaub 2011

© Lukas Schaub 2013
© Lukas Schaub 2013



flasche in der hand
bin mal gespannt
was da so kommt
von der harten front

assis pöbeln gern
halt dich bloß fern
halt bloß dein maul
lieber immer faul

wasser an den eiern
muss man feiern
sprung ins wasser
finden mädels krasser

flugzeugabsturz sehen
nix verstehen
gras wächst höher
ohne zahlendreher

ist doch egal
jammertal
schau mich an
männlichster mann

gib mir dein geld
hand geprellt
auf den sack
geht mir dein kack

lutsch mir die eier
du freier
geh sterben
ohne zu erben

bäume am waldrand
gleich waldbrand
ergib dich
abhauen is nich

© Lukas Schaub 2011

© Lukas Schaub 2011
© Lukas Schaub 2017
© Lukas Schaub 2017
Jammertal © Lukas Schaub 2017